Vorschau
Hermann Czech
Ungefähre Hauptrichtung
Eröffnung: Fr., 15.03.2024, 19.00 Uhr
Hermann Czech (*1936 in Wien) gehört nicht nur zu den renommiertesten Architekten Österreichs, sondern ist auch eine der profundesten Stimmen im aktuellen Diskurs. Sein gebautes Werk umfasst unterschiedlichste Planungsmaßstäbe und reicht von Möbeln über Ausstellungsgestaltungen (zuletzt für das Freud-Museum und den Österreichischen Pavillon in der Architekturbiennale Venedig 2023 mit der Gruppe AKT), Cafés und Restaurants, Wohnungsumbauten und Privathäusern, bis hin zu größeren Bauten wie dem Messehotel oder dem Block an der U3 Wendeanlage Ottakring sowie städtebaulichen Planungen. Frühe Lokale wie das Kleine Café (1970/1973-74) und die Wunder-Bar (1976) haben sich in ihrer beziehungsreichen Selbstverständlichkeit längst in die kulturelle Substanz der Stadt eingeschrieben. Architekturtheorie versteht Czech als „Denken zum Entwurf“: Seine pointierten kritischen Texte zu den Protagonisten der Moderne, aber auch zu architektonischen Themen wie dem „Umbau“, der sich gerade heute als zentrale Aufgabe erweist, zeugen von einem umfassenden sozialpolitischen und kulturellen Anspruch. Dennoch hat in Wien noch nie eine Institution seinem Werk eine Ausstellung gewidmet. Eine Lücke, die mit „Hermann Czech. Ungefähre Hauptrichtung“ geschlossen werden soll. Die Ausstellung wird mit dem Stadtraum verschränkt gedacht, als der Ort, an dem die Architektur benutzt werden kann. Sie wird von einem umfangreichen Diskursprogramm und Exkursionen begleitet, private Wohnungen sollen erstmals geöffnet werden. Im Zuge des Projekts wird eine vollständige Werkliste von Hermann Czech erarbeitet sowie ein Stadtplan, der alle relevanten Realisierungen und Projekte in Wien verzeichnet. Zusätzlich ist Ende 2024 eine Publikation von Eva Kuss geplant, die die Werkmonografie Hermann Czech. Architekt in Wien um aktuelle und bisher unveröffentlichte Projekte erweitert.