Veranstaltungen

Vortrag

Adolf Loos oder mit Frauen bauen

Fr., 7.11.2025, 19:00 Uhr

Der Architekt Adolf Loos nimmt in mehreren Arbeiten von Lucy McKenzie eine zentrale, zugleich jedoch ambivalente Rolle ein. Die Bezugspunkte sind dabei vielschichtig: Loos wird in McKenzies Werk zu einer Projektionsfigur, über die Fragen von Architektur, Ästhetik, Klasse, Macht und Gender verhandelt werden. 

Die Kulturhistorikerin Lisa Fischer hat in zahlreichen Publikationen Adolf Loos’ Verhältnis zu Frauen untersucht, insbesondere das zu seinen drei Ehefrauen. Der wesentliche Beitrag von Lina Loos, Elsie Altmann-Loos und Claire Beck Loos auf sein Leben und Werk wird Fischer zufolge umso verständlicher, „wenn man ihn im Kontext eines dem weiblichen Rollenklischee verhafteten und dem männlichen Schaffensprinzip untergeordneten weiblichen Unterstützungsnetzwerkes betrachtet.“ In ihrem Vortrag wird sie dies erläutern und darlegen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist ohne Voranmeldung möglich (begrenzte Anzahl von Sitzplätzen).

Lisa Fischer (*1959) lebt als Kulturhistorikerin in Wien. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen Frauengeschichte und weibliche Biographieforschung.
Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen, u.a.: Lina Loos, Wenn die Muse sich selbst küsst, 1994/2007, Die Frauen der Wiener Moderne, 1997, Schattenwürfe in die Zukunft, Kaiserin Elisabeth und die Frauen ihrer Zeit, 1998, Möbel in Balance. Anna Lülja Praun, 2001, Die Riviera an der Donau, 2003 (aktualisiert 2024), Sigmund Freud, Wiener Schauplätze der Psychoanalyse, 2005, Irgendwo, Wien Theresienstadt und die Welt. Die Sammlung Heinrich Rieger, 2008, Wiederentdeckt, Margarete Depner, Meisterin des Porträts der Siebenbürgischen klassischen Moderne, 2011, Liebe im Grünen, Kreative Sommerfrischen in Reichenau und am Semmering, 2014, Im Zauber der Quellen Wien in Baden - Eine Hausgeschichte, 2018
Für ihre wissenschaftliche, kuratorische und publizistische Tätigkeit wurden Lisa Fischer u.a. das Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und der Käthe Leichter-Preis verliehen.
Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung Lucy McKenzie – Orchestrion statt.