Der Um- bzw. Ausbau des Haus R. betraf den pultförmigen Dachboden über dem Gartenflügel eines Landhauses aus dem 19. Jahrhundert mit großem Garten. Es ging dabei um einen Bibliotheksraum für eine wissenschaftliche Bibliothek (hinter Glastüren), um Laden für die Archive des Hausherrn und um ein Türmchen, das es ermöglichen sollte, über die Senke (die auch von der Wissenschaft sogenannte „Gainfarner Bucht“), in der das Haus liegt, hinausblicken zu können, um visuell die schöne Landschaft um Haus und Garten in das Wohnerlebnis einzubeziehen.

„Der Umbau ist ein architekturtheoretisch wichtiges Thema; vielleicht das zentrale überhaupt — weil im Grunde alles Umbau ist. Dabei stellt sich die Frage der Annäherung an das Vorhandene. Wird dem Vorhandenen ein Neues, Anderes entgegengesetzt, oder handelt es sich um eine Fortsetzung des Vorhandenen mit anderen (oder gar gleichen) Mitteln? Es scheint, dass der Umbau beides enthalten muss und dass die Fortsetzung des Vorhandenen in der Bildung einer neuen Einheit auf höherer Ebene besteht. In jedem Umbau gibt es Erfordernisse, die es nahelegen, gegen den Bestand zu operieren, ihn zu konterkarieren — gleichwohl oder gerade dann können der Bestand oder seine wesentlichen Gedanken spürbar bleiben.“ (Hermann Czech zit. nach „Weil im Grunde alles Umbau ist“, in: Die Presse, Spectrum, 5.11.2016)