Veranstaltungen

Vortrag

Where Has Existentialism Gone?

Fr., 12.1.2024, 19:00 Uhr

Vortrag in englischer Sprache

Wurden die Zeugnisse des Nachkriegsexistenzialismus als politisch bedrohlich und philosophisch einschränkend unterdrückt und sind deshalb verblasst? Oder tauchen sie indirekt unter dem Deckmantel der aktuellen Ereignisse auf? Als individuelle und kollektive Ängste, als abscheulich absurder Humor, als Mechanismen der Traumaheilung oder als Primat der Ich-Erfahrung?

Ján Mančuška war ein postkonzeptioneller Künstler, der existenzielle Themen wie Krankheit, Einsamkeit, Selbstmord, Vergewaltigung und Gedächtnisverlust in die Narrationen seiner Werke miteinbezog. Dieser Aspekt nimmt in seinem Schaffen einen wichtigen Platz ein, insbesondere im Hinblick auf die Besonderheit der Verbreitung und der Auseinandersetzung mit dem Existenzialismus in der späten und postsozialistischen Zeit. Mančuška ließ sich von Schriftstellern wie Franz Kafka, Albert Camus und Ladislav Klima inspirieren.

Im Vortrag werden die schriftstellerischen und historischen Aspekte des Existenzialismus anhand von Beispielen aus Videos, Installationen und Fotografien von Mančuška und anderen Autoren aufgezeigt und diskutiert. 

Oliver Gloag, Autor des kürzlich erschienenen Buches "Forget Camus", thematisiert in einem in Auftrag gegebenen Videokommentar das Verhältnis von Existenzialismus zum Aktivismus. Gloag ist außerordentlicher Professor für Französisch und frankophone Studien an der Universität von North Carolina. Er erhielt seinen BA mit Auszeichnung in vergleichender Literaturwissenschaft von der Columbia University, seinen J.D. von der Tulane University und seinen Ph.D. von der Duke University. Zu seinen Forschungsinteressen gehören frankophone/postkoloniale Literatur, politische Theorie, französische Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts und Kulturgeschichte. 

Vít Havránek ist Kunsthistoriker und Kurator aus Prag. Er hat sich auf die Kunst der Nachkriegszeit, die neo-avantgardistische Kunst und zeitgenössische Kunst sowie kritische Studien spezialisiert. Er kuratierte und co-kuratierte zahlreiche Ausstellungen, darunter "Ján Mančuška: First Retrospektive" (City Gallery Prague, Muzeum Sztuki Lodz und MG v Brně, Brünn, 2015) und ist Herausgeber der Monographie "Ján Mančuška: First Inventory" (Tranzit, Bd. 11, 2015).
Seit 2019 ist er Prorektor für internationale und institutionelle Zusammenarbeit an der Akademie der Bildenden Künste in Prag. Von 2002 bis 2019 war er Direktor von tranzit.cz, das Teil eines Netzwerks von Organisationen ist, die in den CEE-Ländern aktiv sind. Er hat an Universitäten in Europa und den Vereinigten Staaten gelehrt. Seine Artikel wurden in Büchern und Katalogen veröffentlicht, die u.a. von JRP Ringier, dem Centre Pompidou, dem MoMA, der MIT Press und Sternberg Press herausgegeben wurden.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Kontakt Sammlung, Wien anlässlich der Ausstellung Ján Mančuška. Incomplete Movement.