Seit Jahren verschreibt sich Liesl Raff einer skulpturalen Praxis, die eng mit Fragen nach Materialität, Prozessualität, Raum und Zeit verbunden ist und sich zugleich auf handlungs- und körperbezogene Traditionen der Kunst der 1960er Jahre bezieht. Latex als besonders wandlungsfähiges und taktiles Material gehört dabei zu ihren bevorzugten Werkstoffen. Über diverse Trägerstrukturen legt sie es wie eine zweite Haut.  

Gemeinsam mit der Restauratorin Kathrine Ruppen (mumok) führt die Künstlerin durch ihre Ausstellung Liaison. Im Gespräch werden die unterschiedlichen Aggregatzustände von Latex, die Wandlungsfähigkeit, Empfindlichkeit sowie die metaphorischen Implikationen des Materials erkundet. Denn selbst wenn sich Latex scheinbar mühelos über alles legen und anpassen kann, bleibt das Material verletzlich und bedarf der besonderen Fürsorge.