Viktor Hufnagl
Geometrien des Lebens
17.9.2022—30.10.2022
Die Ausstellung Viktor Hufnagl – Geometrien des Lebens ist das erste Projekt der Programmschiene Invited to invite, unter der fjk3 – Raum für zeitgenössische Kunst mit Institutionen aus den Nachbardisziplinen kooperiert. Die Ausstellung wurde von der ÖGFA – Österreichische Gesellschaft für Architektur anlässlich des 100. Geburtstages ihres Gründungsmitglieds konzipiert.
Der Architekt Viktor Hufnagl (1922–2007) war ein Wegbereiter des zeitgenössischen Schulbaus und ein typologisch erfindungsreicher Wohnbauarchitekt, der seine Arbeit als gesellschaftspolitischen Auftrag verstand. Mit einer deutlichen Affinität zu geometrischen Ordnungssystemen entwarf er robuste Stadtpartikel und Habitate. Ab Mitte der 1950er Jahre hatte Hufnagl in Salzburg und Oberösterreich Erfahrung im Schulbau gesammelt. Pionierarbeit leistete er in den 1960er und 1970er Jahren mit seiner Entwicklung des Typus der Hallenschule, bei dem die Unterrichtsräume um eine zentrale Aula herum angeordnet sind. Zu seinen bedeutendsten Bildungsbauten zählen die Schulzentren in Weiz (Stmk.) und Wörgl (Tirol).
Sein Engagement in städtebaulichen Belangen sah die Durchdringung von Wohnen, Arbeiten, Bildung, Freizeit und Erholung vor. Hufnagls Großprojekt, die Wohnhausanlage Am Schöpfwerk, wurde zwar kontroversiell rezipiert, mit Siedlungen wie der Gerasdorfer Straße und der Zschokkegasse hat er allerdings gültige Beiträge zum Wiener Wohnbau geleistet. Zu Hufnagls wichtigsten städtebaulichen Studien – die in eingeschränktem Ausmaß umgesetzt wurde – zählte sein Konzept für den Donaukanal, den er als durchgrünte Verbindung zwischen dem Wienerwald und den Praterauen vorsah. Auch als Ausstellungsmacher hinterließ der engagierte Architekt Spuren.
Viktor Hufnagl – Geometrien des Lebens führt anhand von bislang unveröffentlichten Materialien aus dem Nachlass sowie fotografischen Dokumenten, Ausstellungsplakaten und Filmen in die Kernthemen als auch in noch unbekannte Facetten seines Lebens und Schaffens ein. Ausgewählte Originale aus der Sammlung des Architekturzentrum Wien veranschaulichen dabei die Zeichen- und Darstellungstechniken einer noch analog ausgebildeten Generation. Darüber hinaus sind in der Ausstellung jüngst entstandenen Fotografien des bildenden Künstlers Werner Feiersinger (*1966) zu sehen. Es ist der Blick des Bildhauers Feiersinger, der stets auch sein fotografisches Werk grundiert. Seine Aufnahmen von exemplarischen Bauten Hufnagls halten die Architekturen in ihrer skulpturale Präsenz fest und verdeutlichen wie sehr sich diese bis heute in ihrer Alltagstauglichkeit bewähren.
Kuratorinnen: Elise Feiersinger, Gabriele Kaiser, Gabriele Ruff – ÖGFA
Der Architekt Viktor Hufnagl (1922–2007) war ein Wegbereiter des zeitgenössischen Schulbaus und ein typologisch erfindungsreicher Wohnbauarchitekt, der seine Arbeit als gesellschaftspolitischen Auftrag verstand. Mit einer deutlichen Affinität zu geometrischen Ordnungssystemen entwarf er robuste Stadtpartikel und Habitate. Ab Mitte der 1950er Jahre hatte Hufnagl in Salzburg und Oberösterreich Erfahrung im Schulbau gesammelt. Pionierarbeit leistete er in den 1960er und 1970er Jahren mit seiner Entwicklung des Typus der Hallenschule, bei dem die Unterrichtsräume um eine zentrale Aula herum angeordnet sind. Zu seinen bedeutendsten Bildungsbauten zählen die Schulzentren in Weiz (Stmk.) und Wörgl (Tirol).
Sein Engagement in städtebaulichen Belangen sah die Durchdringung von Wohnen, Arbeiten, Bildung, Freizeit und Erholung vor. Hufnagls Großprojekt, die Wohnhausanlage Am Schöpfwerk, wurde zwar kontroversiell rezipiert, mit Siedlungen wie der Gerasdorfer Straße und der Zschokkegasse hat er allerdings gültige Beiträge zum Wiener Wohnbau geleistet. Zu Hufnagls wichtigsten städtebaulichen Studien – die in eingeschränktem Ausmaß umgesetzt wurde – zählte sein Konzept für den Donaukanal, den er als durchgrünte Verbindung zwischen dem Wienerwald und den Praterauen vorsah. Auch als Ausstellungsmacher hinterließ der engagierte Architekt Spuren.
Viktor Hufnagl – Geometrien des Lebens führt anhand von bislang unveröffentlichten Materialien aus dem Nachlass sowie fotografischen Dokumenten, Ausstellungsplakaten und Filmen in die Kernthemen als auch in noch unbekannte Facetten seines Lebens und Schaffens ein. Ausgewählte Originale aus der Sammlung des Architekturzentrum Wien veranschaulichen dabei die Zeichen- und Darstellungstechniken einer noch analog ausgebildeten Generation. Darüber hinaus sind in der Ausstellung jüngst entstandenen Fotografien des bildenden Künstlers Werner Feiersinger (*1966) zu sehen. Es ist der Blick des Bildhauers Feiersinger, der stets auch sein fotografisches Werk grundiert. Seine Aufnahmen von exemplarischen Bauten Hufnagls halten die Architekturen in ihrer skulpturale Präsenz fest und verdeutlichen wie sehr sich diese bis heute in ihrer Alltagstauglichkeit bewähren.
Kuratorinnen: Elise Feiersinger, Gabriele Kaiser, Gabriele Ruff – ÖGFA